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Sonntag, 8. Februar 2009

Persönlichkeitstheorien V

Byrne
Das R-S Konstrukt

Diese etwas kompliziertere Persönlichkeitstheorie von Byrne basiert auf den Abwehrmechanismen, die schon bei der Tiefenpsychologie aufgekommen sind.

Byrne fand heraus, dass Menschen unterschiedlich auf Angstbesetzte Stimuli reagieren - wenn man Probanden bittet, zu einem gegebenen Wort ein Assoziiertes zu finden, brauchen manche bei Angstbesetzten länger, manche sind bei Angstbesetzten Wörtern langsamer. Dieses Phänomen nennt man Perceptual defense (längere Reaktionszeit) und perceptual vigilance (kürzere Reaktionszeit).

Byrne postulierte, dass der Grund dafür sei, dass diese beiden "Typen" von Menschen unterschiedliche Abwehrmechanismen benutzen. Er nannte die Menschen, die zu Persceptual defense neiden Repressor, und die anderen Sensitizer.
Abwehrmechanismen der Represser: Verdrängung Verleugnung Verschiebung Sublimierung Identifikation Reaktionsbildung Rationalisieren Psychosomatische Symptome
Abwehrmechanismen der Sensitizer: Depression, SVV, Isolierung, Intellektualisierung, Kompensation, Projektion, Fantasien und Tagträume, Zwangsneurotische Symptome

Represser und Sensitizer sind die extreme einer Skala (bipolare Typen).

Byrne schrib Repressern und Sensitizern unterschiedliche Eigenschaften zu:
Eigenschaften der Represser: Gehen weniger zum Arzt, stellen sich positiv dar in Selbstbeschreibungen, leugnen eigene Schwächen und Fehler, beschreiben sich als gut gelaunt und gesund, Angst ist Leistungssteigernd, Geringe Selbstideal-Selbst Diskrepanz, etc.
Eigenschaften der Sensitizer: Gehen häufiger zum Arzt, geben eigene Schwächen zu, geben differenzierte Selbst- und Fremdbeschreibungen, große Selbstideal-Selbst Diskrepanz, Angst wirkt Leistungsmindernd, etc.

Im Fragebogen (Minnesota Multiphasic Personality Inventory) haben Sensitizer hohe Manifeste Angst und Psychastenie-Werte,
Sensitizer haben hohe Soziale Erwünschtheits- und Hysterie-Scores

Seltsamerweise haben aber Repressor eine höhere physiologische Reaktion bei Angst. Byrne erklärt das damit, dass diese Angst es ja erst ist, die die Abwehrmechanismen aktiviert.

Warum sagt man dann nicht einfach: Represser sind weniger Ängstlich als Sensitizer? So kann man es ja schließlich auch messen! Naja, Rotter hat ja auf der Grundlage von Abwehrmechanismen, und vor allem auf unterschiedlichen Wahrnehmungsleistungen bei angstbesetzten Reizen argumentiert.
Am besten könnte man Represser und Sesitizer wahrscheinlich durch Soziale Erwünschtheit und Angst beschreiben, nicht aber nur mit der Dimension Angst.

Da es kaum eine Persönlichkeitstheorie gibt, in der es soviel Auswendig zu lernen gibt, würde ich diese hier mal zu meinen wenigsten gemochten Theorie zählen... allerdings finde ich sie nichts desto trotz intressant.
Sie gehört für mich aber auch in die KAtegorie Theorien, die nicht alles abzudecken versucht, was eine Person ausmacht, sondern die nur einen Aspekt der Persönlichkeit aufgreift. Sie ist also nicht so umfassend wie zum Beispiel die Theorie von Eysenck...