So, wir arbeiten uns langsam aber stetig vorwärts. Ich sitze jetzt seit ca. 11 Stunden fast ununterbrochen an meinem Computer (krank sein hat auch seine Vorteile, ich kann so gut wie nichts anderes machen als rumzusitzen und auf meinen Fernseher, den Computer, oder die Wand starren.) Bevor ich es also für heute gute sein lasse, und mich noch ein Bisschen mit Freizeitdingen befasse, hier noch die letzten noch übriggebliebenen Persönlichkeitstheorien... wahrscheinlich werden zwei Posts daraus werden.
Die Biologischen Theorien
Gray
Es gibt zwei Theorien von Gray, die alte Reinforcement Sensitivity Theorie und die neue.
Die alte RST:
Gray postuliert hier drei Bereiche Persönlichkeit:
BAS - Behavioral Activation System, mit dem Dopaminsystem verknüpft, soll auf konditionierte Reize der Belohnung und nicht-bestrafung anspringen, und ein Gefühl der Erleicherung oder Hoffnung auslösen, sowie aktives Vermeiden oder Annäherungsverhalten auslösen.
BIS - Behavioral Inhibition System, mit Septum, Subiculum und dem Hippocampus assoziiert, soll auf konditionierte Reize der Bestrafung und nicht-belohnung anspringen, und das aktuelle Verhalten hemmen, sowie das Arousam steigern
FFS - Flight/Fight-System, verknüoft mt dem Hypothalamus, dem Hirnstamm, der Amygdala und PAG, soll auf unkonditionierte Reize der Bestrafung und nicht-belohnung anspringen, und zu Flucht oder Kampfverhalten bei frustriernden oder schmerzhaften Reizen führen.
Die neue RST:
BIS - hat jetzt die Funktion eines Koperators (vermittelt vor allem durch das Septohippocampale System, das die ganze Zeit aktuelles mit erwartetem vergleicht). Es vermittelt bei Konflikten zwischen BIS und FFFS sowie BAS internen und FFFS internen Konflikten. Es prüft dabei sowohl die Umgebung als auch Gedächtnisspuren. Das BIS vermittelt Angst, die eine Zuwendung zu einem Angstauslösenden Objekt darstellt, und die zu erhöhter Risikoabschätzung, ehöhte Aufmerksamkeit etc., Angst ist durch Anxiolytika beeinflussbar
BAS: Hat ähnliche Funktion wie in der alten Theorie, ist jetzt allerdings auch bei unkonditionierten Reizen der Belohnung und nicht-Bestrafung aktiv
FFFS - Fight, Flight oder Freezing System, vermittelt Furcht, nichts Angst. Furcht bedeutet eine Abkehr von einem angstauslösenden Reiz. Ob Kampf, Flucht oder Verharren gezeigt wird hängt vor allem mit der Distanz zum Angstauslösenden Reiz zusammen (Defensicve Distance: Die Subjektive Distanz zwischen einem Reiz mit einem bestimmten Angstauslösungs-Wert, und einem Individuum, das mehr oder weniger ängstlich sein kann).
Zusammenhang mit Eysencks Neurotizismus und Extraversion: Durch Rotation um 30° von BIS und BAS erreicht man E und N, N liegt näher am BIS, E liegt näher am BAS.
Extraversion kann verstanden werden als Verhältnis zwischen Reaktionalität auf Belohnung und Bestrafung.
Neurotizismus kann interpretiert werden als jewailige stärke der Reaktivität.
Zuckerman
Sensation Seeking
Sensation Seeking ist nur eine Dimension von Persönlichkeit. Grob zusammengefasst suchen Leute mit hohem Sensation Seeking Score verstärkt nach neuen, intensiven, komplexen und ungewöhnlichen Reizen. Diese lösen bestimmte Sensations aus, die der Grund dafür sind, dass sie als postive Verstärkung wirken.
Sensation Seeking lässt sich in folgende Untereinheiten teilen:
Experience Seeking - zB Kontakt mit Randgruppen, extremen Arten von Kunst und Musik
Thrill and Adventure Seeking - zB gefährliche/aufregende/riskante Aktivitäten
Disinhibition - Stimulation durch soziales zB soziales Trinken, sexuelle Kontakte
Boredom Susceptability
Leute mit hohem Sensation Seeking Score gehören eher zu den Augmentern, also zu Menschen, bei Evozierten Potentialen (bei einer EEG Untersuchung) noch nicht Transmarginale Hemmung einsetzt (sehen kann man Transmarginale Hemmung hier an einer verminderten EEG Amplitude), Leute mit niedrigem score gehören eher zu den Reducern.
Biologische Grundlagen:
Mit Testosteron positiv korreliert
Mit Noradrenalin, MAO und Endorphinen negativ korreliert
Zusammenhang mit Eysenck: Sensation Seeking lädt hoch auf Psychotizismus und etwas auf Extraversion
Sonntag, 8. Februar 2009
Persönlichkeitstheorien IX
Eingestellt von Me um 18:24
Labels: Differentielle Psychologie
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