Da ich eh für die Einführung in die Psycholgie - Klausur lernen muss, gebe ich hier direkt auch mal einen kleinen Überblick.
Psychologie bersucht das Menschliche Verhalten und Erleben (sowie Kognitionen und die Mescnhliche Informationsverarbeitung) zu beschreiben, zu erklären und vorherzusagen. Dabei nutzt sie, weil sie eine empirische Wissenschaft ist, die systematische und objektive Beobachtung als Erkenntnisquelle.
Es gibt, wie jeder weiß, neben der wissenschaftlichen Psychologie aber ebenfalls eine Alltagspsychologie. Jeder Mensch hat schon über andere etwas in der Art gesagt wie "Ach, das macht er doch nur, weil seine Eltern ihm nie was erlaubt haben.". Warum brauchen wir denn dann die Psychologie überhaupt? Naja, genausogut könnte man Fragen: Warum bracuhen wir denn die Physik, wenn wir doch alle wissen, dass der Apfel vom Baum fällt und mein Computer Strom hat, wenn ich den Stecker in die Steckdose stecke.
Auch wenn die Alltagspsychologie manchmal gar keine so schlechten Vorhersagen und Erklärungen hat, fehlen ihr die Kriterien der wissenschaftlichkeit, was die Aussagen relativ willkürlich und ungenau macht. Häufig sind die Aussagen von der Form "Gegensaätze ziehen sich an" und "Gleich und gleich gesellt sich gern"... also eher Regeln, die sowieso in dem einen und auch dem anderen Fall angewendet werden können.
Was macht aber dann Wissenschaftlichkeit aus?
Die Kriterien der Wissenschaftlichkeit sind Transparenz und Kritisierbarkeit, Replizierbarkeit, Objektivität, Theoriebezug und Begriffliche Klarheit.
Transparenz und Kritisierbarkeit sind wichtig, damit eine aufgestellte Vermutung auch wiederlegt werden kann, wenn sie nicht stimmt.
Replizierbarkeit ist aus einem ähnlichen Grund wichtig - nur wenn auch andere Forscher in dem gleichen Experiment zu den gleichen Ergebnissen kommen, können diese als vernünftige ERgebnisse angesehen werden!
Objektivität bedeutet, dass über die Daten, die gesammelt werden Klarheit herrschen muss. Es darf nicht vom Versuchsdurchführenden abhängig sein, welche Daten man erzielt.
Theoriebezug macht in sofern wissenschaftliches Arbeiten aus, als dass ohne einen Bezug zu einer schon empirisch gut fundierten Theorie Behauptungen mehr oder weniger lose im Raum stehen.
Und Begriffliche KLarheit sichert davor ab, dass verschiedene Wissenschaftler für ein und das Selbe verschiedene Begriffe wählen, und somit die Forschungslandschaft mehr Durcheinander ist als Sauber und Aufgeräumt (wenn doch meine Wohnung so aufgeräumt wäre ;D Klausurvorbereitungen sind nicht besonders gut für die Ordnung in Wohnungen...)
Ziele dieser Wissenschaftlichen Psychologie sind jetzt entweder das generieren von Theorien (explorativer Ansatz) oder das überprüfen von schon bestehenden Theorien und Hypothesen (konfirmatorischer Ansatz).
Und wenn die oben beschriebenen Kriterien eingehalten werden, dann schützen wir uns vor Gedächnisverzerrungen, Denkfehlern und Wahrnehmungsverzerrungen
Hier nur weil ich es ziemlich interessant finde noch etwas, das ich gerade in einem Referat gehört habe: Elizabeth L. Loftus, eine Amerikanische Psychologin, die auf dem Gebiet der Forensischen Psychologie führend ist, hat in ziemlich beeindruckenden Studien gezeigt, dass man Menschen Erinnerungen suggerieren, sozusagen einpflanzen, kann. Und zwar auch ziemlich skurile Dinge, wie zum Beispiel, dass sie als Kind mal einer Braut bei der Hochzeit Saft über das Kleid geschüttet haben. Das hat ziemliche Wellen geschlagen und hatte natürlich große Auswirkungen auf die Befragung von Zeugen... denn man will ja nicht das hören, was man glaubt das passiert sein könnte, sondern das, was wirklich passiert ist...
Okay, also jetzt hab ich festgehalten, was die Wissenschaftliche Psychologie ausmacht, und was sie will. Bevor ich dazu komme, wie in der Psychologie Daten gewonnen werden, und wie man sicher stellt, dass Tests auch bestimmten Kriterien genügen, werde ich noch ein paar wichtige Grundbegriffe erklären (weil Begriffliche Klarheit ja wichtig ist ^^)
Hypothese - eine Vermutung über einen Funktionszusammenhang zwischen Variablen, noch empirisch zu prüfen
Gesetz - eine schon gut empirisch geprüfte Hypothese, streng genommen bleibt auch ein Gesetz immer eine Hypothese.
Eie Gesetzesaussage besteht immer aus dem allgemeingültigen Gesetz (das für Klassen von Situationen/Bedingungen gilt) und einer nötigen Antezedenzbedingung. Bei erfüllter Antezedenzbedingung tritt das nach dem Gesetz vorhergesagte Ereignis S ein.
Theorie - Eine Verbindung zwischen verschiedenen Gesetzes - und/oder Hypothese Aussagen
Variable - Eine Veränderliche Größe, die verschiedene WErte Annehmen kann. Man unterscheidet latente (nicht direkt messbare) und manifeste (direkt messbare) Variablen, Unabhängige (in einem Versuch die Variable, die einen Einfluss auf eine zweite Variable hat) und Abhängige Variablen (Die, die von der UV beeinflusst wird), Störvariablen (die auch auf die AV wirken, aber in einem VErsuch eigentlich gar nicht interessieren), quantitative und qualitative Variablen.
Kausalität - Bedeutet, dass es eine wenn...dann Beziehung gibt, Formal wird Kausalität durch die sogenannten INUS Bedingungen definiert - danach ist eine Sache Kausal verantwortlich für das Eintreten eines bestimmten Ereignisses W, wenn sie zusammen mit hinreichenden Randbedingungen notwendig für das Einterten von W ist.
Korrelation - Ist der lineare Zusammenhang zwischen zwei Variablen, wenn zwei Variablen korrelieren, sind sie nicht stochastisch unabhängig (das heißt eine Veränderung der einen bewirkt auch eine Veränderung der Anderen). Dieser Zusammenhang kann positiv (Veränderungen in die gleiche Richtung) oder negativ (Veränderungen in verschiedene Richtungen) sein.
Varianz - ist ein Maß für die Streuung von Daten um einen bestimmten Mittelwert
Standardabweichung - ist die standardisierte Varianz, die man besser inhaltlich interpretieren kann.
Determinationskoeffizient - ist die quadierte Korrelation, und ein Maß für die gemeinsame Varianz zweier Variablen
Um Aussagen auf ihre strkuturelle Validität (also ihre Strukturelle Richtigkeit) zu überprüfen, macht man sich die Aussagenlogik zu nutze. Damit kann man also Überprüfen, aus welchen Prämissen man logisch korrekt welche Schlüsse ziehen darf. Ein Argument ist immer dann logisch Valide, wenn die Schlussforlgerung wahr ist, gegeben wahre Prämissen.
Logische Argumente bestehen immer aus Prämissen und aus einer Schlussfolgerung.
Die Prämissen sind in der Regel Elementaraussagen, die die einfachste Form der Aussage darstellen (sowas wie: Homer Simpson ist ein Mensch), und die entweder wahr oder falsch sein können.
Die Verschiedenen Aussagen kann man dann durch logische Junktoren verbinden.
Logische Junktoren:
Und a ^b (Bei zwei Prämissen müssen beide wahr sein)
Oder a v b (hier müssen bei zwei Elementaraussage entweder beide richtig, oder eine von beiden richtig sein)
Implikation a -> b (Ist bei allen wahr/falsch Kombinationen der beiden Elementaraussage wahr, bis auf die Kombination aus etwas wahren folgt etwas falsches)
Aus Imlikationen darf man folgende Schlüsse ziehen:
Wenn Die erste Aussage wahr ist, dann ist auch die zweite wahr (a->b), das nennt man Modus ponens;
Wenn die zweite Aussage unwahr ist, dann muss die erste auch unwahr sein, das nennt man Modus tollens.
Äquivalenz a <-> b (Ist immer dann wahr, wenn beide wahr oder beide falsch sind)
Nicht (Wenn die erste Elementaraussage wahr ist, ist die zweite falsch und umgekehrt.)
Logische Aussagen, die bei allen Kombinationen von Elementaraussagewerten (wahr/falsch) wahr sind, nennt man Tautologien
Logische Aussagen, die bei allen Kombinationen falsch sind, nennt man Kontradiktionen.
Genug dazu. Im nächsten Teil beschreibe ich, wie man in der Psychologie Daten gewinnt. Und danach kommt dann noch ein Teil darüber, wie man dann aus diesen Daten Schlüsse zieht.
Schade, dass ich diesen Blog nicht mit in die Klausur nehmen darf... das wäre sicher ziemlich hilfreich. ;D
Mittwoch, 11. Februar 2009
Psychologie - Eine Einführung
Eingestellt von Me um 10:35 0 Kommentare
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Dienstag, 10. Februar 2009
Intelligenztheorien
Die Intelligenztheorien kann man am ehesten in solche mit angenommenem General Faktor und solche ohne angenommenen G-Faktor unterteilen.
G-Faktormodell von Spearman: Spearman sagt es gibt Testspezifische Fähigkeiten, die miteinander durchweg positiv korrelieren (was stimmt). Er nimmt an, dass diese Korrelation einzig und allein auf einen allen Gemeinsamen Faktor "G" zurückzurführen ist. Wenn man den extrahiert, sollte keine Korrelation ziwschen den Spezifischen Fähigkeiten mehr übrig bleiben (was leider nicht stimmt, es gibt nämlich eine Restkorrelation, und sogar Cluster von Spezifischen Testleistungen, die miteinander höher korellieren als mit "g").
Jeder, der einen einzigen IQ angibt, nimmt also indirekt an, dass es einen Generalfaktor gibt.
Gegner dieser Theorie ist v.a. Thurstone, der glaubt, dass man Intelligenz nicht so zusammenfassen kann. Er hat anhand von vielen verschiednen Intellgenztests, die er vielen Probanden gab, sieben Primäre Faktoren extrahiert, die nicht korrelieren sollten (was sie aber tun, was auch nicht verwunderlich ist, da Turstone in seiner Datenanalyse oblique rotiert hat...).
Diese Faktoren sind: Space, Number, Memory, Induction/Reasoning, Verbal comprehension, verbal fluency, und perceptual speed.
Zwischen diesen beiden Extrempolen liegen dann die Thorien, die glauben, dass es einen G-Faktor, und Gruppenfaktoren gibt, also die von einer Hierarchie ausgehen. Zum Beispiel die Theorie von Vernon:
Er geht davon aus, dass der G-Faktor in zwei major group factors geteilt ist (die er Verbal education und spatial+motor abilities nennt, und die was mit je einer Hirnhälfte zu tun haben sollen - v:ed links, und k:m rechts). Diese major group factors teilt er nochmal in minor group factors auf, die dann nochmal in Testspezifische Fähigkeiten geteilt werden.
Ein weiteres Gruppenfaktorenmodell, das ich persönlich wirklich gut finde, ist das von Cattell (dem gleichen, der auch eine Persönlichkeitstheorie aufgestellt hat).
Cattell geht davon aus, dass sich die Intelligenz aus zwei Faktoren zusammensetzt:
Der Fluiden Intelligenz (die angeborene kogitive Fähigkeiten darstellt, die auf alle Bereiche von Problemen gerichtet werden kann, in denen man nicht auf Lernerfahrung zurückgreifen kann; Und die culture fair erfasst werden kann) und der
Kristallinen Intelligenz (die die kristallisierten, also gefestigten gelernten Fähgkeiten darstellt; Und die kulturspezifisch ist)
Das wiederspricht schon mal auf jeden Fall der Behavioristischen Auffassung, dass alle Fähigkeiten erlernt sind... würden sich extreme Behavioristen überhaupt mit Intelligenz beschäftigen? Eigentlich ist das ja ein Konstrukt, dass nicht so richtig in das Blackbox Modell
passt...
Egal, auf jeden Fall geht Cattell außerdem davon aus, dass der (Historische) Wert von Fluider Intelligenz in der Kindheit zu sich auf die Lernerfahrungen, und somit auf die Kristalline Intelligenz auswirkt. Fluide Intelligenz kann also sozusagen in Kristalline Intellgenz Investiert werden.
Mit dem Alter nimmt die Fluide Intelligenz ab, und die Kristalline Intelligenz zu, deshalb bleibt der Gesamt IQ über die Lebensspanne realtiv konstant.
Kristalline und Fluide Intelligenz können dann wiederum in untergeordente Faktoren unterteilt werden, hier tauchen dann auch Theurstones Primärfaktoren irgendwann wieder auf, die vor allem mit Kristalliner, aber z.T. auch mit Fulider Intelligenz assoziiert werden
Die Informationsverarbeitungstheorie von Guilford (der hat auch eine Persönlichkeitstheorie aufgestellt...).
Informationsverarbeitung hat hier drei Ebenen: Input, Operation und Output - Also sozusagen etwas geht rein, etwas wird gemacht, etwas kommt wieder raus.
Guilford postuliert, dass es verschiedene Kategorien von jewails Input, Operations und Output gibt, die er alle in einem Würfel organisiert.
Beispiele:
Input: Figural, Verhaltensmäßig, Semantisch, Symbolisch
Operation: Evaluation, divergente Produktion, konvergente Produktion, Gedächtnis
Output: Transformation, Implikation, Klassen
Guilford nutzte die Faktorenanalyse, und rotierte nur orthogonal, um seine einzelnen Faktoren zu bekommen. Das zeigt, wie deutlich er sich vom G-Faktoren Modell und von den Hierarchischen Modellen abwenden wollte.
Jeder "Quaderstein", also jede mögliche I*O*O - Kombination stellt nach Guilford einen Faktor dar. Das sind ziemlich viele!!! (Das zu Testen in einem Intelligenztest ist so gut wie unmöglich).
Und leider gab es dann doch eine menge (durchweg positiver) Korrelationen... die dazu führten, dass doch wieder sekundär (zwei Kategorien festgelegt, eine kann variieren) und tertiär Faktoren (eine Kategorie festgelegt, zwei können Variieren) angenommen werden mussten.
Eingestellt von Me um 12:00 0 Kommentare
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Sonntag, 8. Februar 2009
Persönlichkeitstheorien XI
Die Big Five
Lexikalischer Ansatz, es wurden fünf Faktoren extrahiert:
Extraversion - Warmth, Activity
Neurotizismus - Anxiety, Depression
Offenheit für Erfahrung - Fantasy, Values, Ideas
Concienciousness - Selbstdisziplin, Achievement - striving
Agreeableness - Tendermindedness, Altruism
Concienciousness scheint eine evolutionär junge Eigenschaft zu sein, die möglicherweise nur Menschen und Schimpansen haben, und die möglicherweise etwas mit einer Mutation auf dem COMT-Gen zu tun hat (das für die Catechol-O-Methyl-Transferase codiert).
So, das waren sie, die Persönlichkeitstheorien, über die ich etwas weiß. Ich habe jetzt denn auch viele Stunden damit verbracht, zu tippen, und werde mir mal ein Päuschen gönnen. :D Es lebe die Psychologie! :D
Eingestellt von Me um 19:09 0 Kommentare
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Persönlichkeitstheorien X
Cloninger
Cloninger unterscheidet in seiner Theorie zwischen Charakter (durch soziale Lernerfahrungen geprägt, entwickelt sich richtig erst im Erwachsenenalter, kulturspezifisch) und Temperament (angeboren, interkulturell vergleichbar).
Er unterscheidet zwischen vier Faktoren des Temperaments:
Persistance
Harm Avoidance (viel Serotonin, Reize der Bestrafung und Neuigkeiten, Verhaltenshemmend), Ängstlich, zurückhaltend
Novelty Seeking (wenig Dopamin, Verhaltensaktivierend und Neuigkeiten, Reize der Belohnung), Aktiv, Extravagant, Unordnung, leicht Erregbar
Reward Dependence (Wenig Noradrenalin, Festigung des Verhaltens gegen Löschung), Sentimental, bestrebt anderen zu helfen, Belohnungsabhängig (insbesondere von sozialen Verstärkern)
Bestimmung der Ausprägung der ersten drei bzw. aller viel in verschiednen Fragebögen.
Der Charakter wird in drei Faktoren geteilt:
Cooperativeness
Self Trancendance
Self Directedness
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Persönlichkeitstheorien IX
So, wir arbeiten uns langsam aber stetig vorwärts. Ich sitze jetzt seit ca. 11 Stunden fast ununterbrochen an meinem Computer (krank sein hat auch seine Vorteile, ich kann so gut wie nichts anderes machen als rumzusitzen und auf meinen Fernseher, den Computer, oder die Wand starren.) Bevor ich es also für heute gute sein lasse, und mich noch ein Bisschen mit Freizeitdingen befasse, hier noch die letzten noch übriggebliebenen Persönlichkeitstheorien... wahrscheinlich werden zwei Posts daraus werden.
Die Biologischen Theorien
Gray
Es gibt zwei Theorien von Gray, die alte Reinforcement Sensitivity Theorie und die neue.
Die alte RST:
Gray postuliert hier drei Bereiche Persönlichkeit:
BAS - Behavioral Activation System, mit dem Dopaminsystem verknüpft, soll auf konditionierte Reize der Belohnung und nicht-bestrafung anspringen, und ein Gefühl der Erleicherung oder Hoffnung auslösen, sowie aktives Vermeiden oder Annäherungsverhalten auslösen.
BIS - Behavioral Inhibition System, mit Septum, Subiculum und dem Hippocampus assoziiert, soll auf konditionierte Reize der Bestrafung und nicht-belohnung anspringen, und das aktuelle Verhalten hemmen, sowie das Arousam steigern
FFS - Flight/Fight-System, verknüoft mt dem Hypothalamus, dem Hirnstamm, der Amygdala und PAG, soll auf unkonditionierte Reize der Bestrafung und nicht-belohnung anspringen, und zu Flucht oder Kampfverhalten bei frustriernden oder schmerzhaften Reizen führen.
Die neue RST:
BIS - hat jetzt die Funktion eines Koperators (vermittelt vor allem durch das Septohippocampale System, das die ganze Zeit aktuelles mit erwartetem vergleicht). Es vermittelt bei Konflikten zwischen BIS und FFFS sowie BAS internen und FFFS internen Konflikten. Es prüft dabei sowohl die Umgebung als auch Gedächtnisspuren. Das BIS vermittelt Angst, die eine Zuwendung zu einem Angstauslösenden Objekt darstellt, und die zu erhöhter Risikoabschätzung, ehöhte Aufmerksamkeit etc., Angst ist durch Anxiolytika beeinflussbar
BAS: Hat ähnliche Funktion wie in der alten Theorie, ist jetzt allerdings auch bei unkonditionierten Reizen der Belohnung und nicht-Bestrafung aktiv
FFFS - Fight, Flight oder Freezing System, vermittelt Furcht, nichts Angst. Furcht bedeutet eine Abkehr von einem angstauslösenden Reiz. Ob Kampf, Flucht oder Verharren gezeigt wird hängt vor allem mit der Distanz zum Angstauslösenden Reiz zusammen (Defensicve Distance: Die Subjektive Distanz zwischen einem Reiz mit einem bestimmten Angstauslösungs-Wert, und einem Individuum, das mehr oder weniger ängstlich sein kann).
Zusammenhang mit Eysencks Neurotizismus und Extraversion: Durch Rotation um 30° von BIS und BAS erreicht man E und N, N liegt näher am BIS, E liegt näher am BAS.
Extraversion kann verstanden werden als Verhältnis zwischen Reaktionalität auf Belohnung und Bestrafung.
Neurotizismus kann interpretiert werden als jewailige stärke der Reaktivität.
Zuckerman
Sensation Seeking
Sensation Seeking ist nur eine Dimension von Persönlichkeit. Grob zusammengefasst suchen Leute mit hohem Sensation Seeking Score verstärkt nach neuen, intensiven, komplexen und ungewöhnlichen Reizen. Diese lösen bestimmte Sensations aus, die der Grund dafür sind, dass sie als postive Verstärkung wirken.
Sensation Seeking lässt sich in folgende Untereinheiten teilen:
Experience Seeking - zB Kontakt mit Randgruppen, extremen Arten von Kunst und Musik
Thrill and Adventure Seeking - zB gefährliche/aufregende/riskante Aktivitäten
Disinhibition - Stimulation durch soziales zB soziales Trinken, sexuelle Kontakte
Boredom Susceptability
Leute mit hohem Sensation Seeking Score gehören eher zu den Augmentern, also zu Menschen, bei Evozierten Potentialen (bei einer EEG Untersuchung) noch nicht Transmarginale Hemmung einsetzt (sehen kann man Transmarginale Hemmung hier an einer verminderten EEG Amplitude), Leute mit niedrigem score gehören eher zu den Reducern.
Biologische Grundlagen:
Mit Testosteron positiv korreliert
Mit Noradrenalin, MAO und Endorphinen negativ korreliert
Zusammenhang mit Eysenck: Sensation Seeking lädt hoch auf Psychotizismus und etwas auf Extraversion
Eingestellt von Me um 18:24 0 Kommentare
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Persönlichkeitstheorien VIII
Eysenck
So, jetzt habe ich so viel über ihn geschrieben... überall hat er sich Anleihen geholt, alles mögliche hat er in seiner Theorie wieder aufgegriffen. Wie sieht also die Theorie von Eysenck aus?
Was an seiner Theorie besonders ist, sind vor allem die Methoden. Er ging formal deduktivistisch an die Sache ran, und stellte Theorien auf, die so präzise waren, dass sie in Experimenten etc. gut geprüft werden können.
Neben Fragebögen mit Selbst und Fremdeinschätzungsdaten nutzte er auch Verhaltensbeobachtungen, Interviews, Experimente und vieles Mehr, um Daten zu gewinnen, die seine Theorie untermauern.
Auch Eysenck griff auf die Faktorenanalyse zurück.
Eysenck definiert Persönlichkeit als zeitlich Stabile Organisation von Verhalten, Physis, Intellekt und Temperament einer Person. Sie lässt sich laut seiner Theorie durch drei Superfaktoren beschreiben, nämlich Extraversion vs Introversion, Neurotizismus vs Emotionale Stabilität und Psychotizismus vs. Realismus.
Da Eysencks Theorie ziemlich umfangreich ist, wird sie diesen gesamte Post für sich beanspruchen. Und weil ich das Ganze ein Bisschen strukturieren will, damit ich nicht den Fade verliere, gibt es eine Gliederung:
1. Informationen und Forschungsergebnisse zu den einzelnen Superfaktoren
1.1 Extraversion
Dimensionen der Extraversion: Impulsivität, Aktivität, Aufgeregtheit
Biologische Grundlagen: Soll mit geringem Kortikalem Arousal zusammenhängen (vermittelt durch das Aufsteigende Aktivierende Retikuläre System)
Deshalb haben Extravertierte das bedürfnis nach mehr sensorischer Stimulation.
Drogenpostulat: Laut Eysenck erhöhen Stimulantien das Arousal, Sedative regulieren es runter. Da Extravertierte schon geringes Arousal haben, haben sie eine höhere Schwelle für Stimulantien, Introvertierte umgekehrt haben eine höhere Schwelle für Sedativa.
Extraversion und Lernleistung: Laut Pawlows Theorie der Erregung und Hemmung braucht man fürs Lernen und für Konditionierungsprozesse exzitatorische Potentiale, fürs Vergessen und für löschungsprozesse inhibitorische Potentiale.
Laut Eysenck sollen Extravertierte stärkere Inhibitorische und schwache exzitatorische Potentiale haben, bei Introvertierten soll es genau umgekehrt sein.
Nun ist es so, dass für den Konsolidierungsprozess (also die Ausbildung einer Gedächtnisspur beim Lernen) die aktuelle Wiedergabe der zu lernenden Informationen gehemmt wird, und zwar umgekehrt proportional zur stärke des Konsolidierungsprozesses. Da dieser bei Extravertierten weniger stark ist, haben sie also bei direkter Wiedergabe bessere Leistungen, bei längeren Behaltensaufgaben aber schlechtere Leistungen als Introvertierte.
Untersuchungen zur Arousal Theorie: EEG Untersuchungen lieferten nur heterogene Ergibnisse, Untersuchungen motorischer Leistungen zeigten, dass Extravertierte, möglicherweise wegen ihrer starken inhibitorischen Potentiale bei monotonen motorischen Aufgaben zu unfreiwilligen Pausen neigen. Die Reaktionen der Peripherie (gemessen an der Hautleitfähigkeit) auf Stimulantien und Sedativa bestätigten die Annahmen des Drogenpostulats.
Transmarginale Hemmung: Konzept, das voraussagt, dass ab einer Bestimmten stärke sensorischer Stimulation, eine Hemmung einsetzt. Die Grenze liegt bei Extravertierten höher als bei introvertierten.
1.2. Neurotizismus:
Dimensionen des Neurotizismus: Ängstlichkeit, Schüchternheit, Depressivität etc.
Biologische Grundlagen: Eysenck nahm eine niedrigere Erregungsschwelle des für die Emotionsverarbeitung wirchtigen limbischen Systems an. Allerdings konnten dafür keine empirischen Belege gefunden werden.
Leistung bei schweren vs leichten Aufgaben: Stabile gleichgute Leistungen bei schweren und leichten Aufgaben, Leute mit Neurotizismuswert haben schlechtere Leistungen bei den schweren Aufgaben. Eysenck zog zur Erklärung das Yerkes-Dodson-Law heran. Es besagt, dass es eine umgekehrt U-Förmige Beziehung zwischen Drive-Level und Leistung gibt, dabei sind schwere Aufgaben mit weniger hohem Drive Level (Stabilität) leichter zu lösen.
Test für Neurotizismus: Der Body-Sway-Test: Hier werden Personen auf eine sich langsam nach hinten neigende Platte gestellt. Personen mit höherem Neurotizismus Wert lehnen sich früher dagegen (weil sie früher Angst davor haben/glauben zu fallen).
1.3.Psychotozismus
Ist eine Dimension, die Eysenck erst später hinzugenommen hat.
Dimensionen des Psychotizismus: Unsozial, unpersönlich, kreativ, hartnäckig, kalt, aggressiv
Menschen mit hohem Psychotizismus Wert finde sich vor allem unter Kreativen, Künstlern, aber auch unter Straffälligen Menschen.
Biologische Grundlagen: Es gibt anscheinend eine Verbindung zwischen Psychotizismus und dem y - Chromosom, da Männer höhere P-Werte haben, und vor allem xyy-Menschen in der Regel sehr hohe P-Werte haben.
Eysencks Persönlichketstheorie ist für mich eine der besten, weil sie recht leicht nachvollziehbar ist. Zwar schienen sich nicht alle von ihm postulierten biologischen Grundlagen zu beweisen, aber vielleicht haben seine Superfaktoren ja andere biologische Grundlagen, die es noch heruaszufinden gilt.
Eingestellt von Me um 17:17 0 Kommentare
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Persönlichkeitstheorien VII
Die Faktorenanalytischen
Faktorenanalyse ist ein statistisches Verfahren, das dabei Hilft in einer Fülle von Daten Strukturen zu finden, die Daten zu reduziueren, redundanzen zu vermeiden, und Hauptimensionen zu finden.
Einige Wissenschaftler haben sich diese Methode zu Nutze gemacht, um Persönlichkeitstheorien aufzustellen. Hier ein paar Beispiele:
Guilford
Aus vielen spezifischen Handlungen extrahierte er Dimensionen auf "Hexis-Niveau" (prädispositionen m psychischen), aus denen er wiederum einige Primary Traits extrahierte. Das individuelle Muster dieser Primary Traits macht für ihn die Persönlichkeit aus.
Guilfords Primary Traits: Sociability, A: Selbstbehauptung, Nervosität, Objektivität, I:Selbstbewusstsein
Aus diesen Primary Traits extrahierte er wiederum zwei Übergeordnete Typusniveaus - Alpha (Angepasst) und Beta (Emotionale Stabilität).
Es gibt Forscher die annehmen, dass darüber wiederum die Drei Dimensionen von Eysenck liegen (Extraversion, Neurotizismus und PSychotizismus). Da man dann aber aus zwei Dimensionen wieder drei Extrahieren müsste... scheint mir das nicht so richtig sinnvoll zu sein, auch wenn ich finde, dass die Primary Traits schon viel mit Eysencks Dimensionen zu tun haben.
Ich finde allerdings sowieso, dass man die Prim. Traits nicht unbedingt nochmal zusammenfassen muss, weil die daraus entstehenden Faktoren meiner Meinung nach an Aussagekraft eher wieder verlieren.
Cattell
Cattell definiert Persönlichkeit als die Summe dessen, was das Verhalten einer Person in einer bestimmten Situation vorhersagt.
Eine Reaktion war für ihn die Funktion aus Situation und Person (siehe Interaktionismus)
Verhalten definiert Cattell als eine Funktion von Ability, Temperament, Ergic Drives, Sentiments, Role, Traits; Jewails verbunden mit einem spezifischen Situationskoeffizienten. Als Formel sieht das folgendermaßen aus:
Rj = sjaA*sjtT*sjeE*sjmM*sjrR
Cattell wählt den lexikalischen Ansatz, was bedeutet, dass er aus dem Lexikon alle Eigenschaftswörter rausschreibt, und diese auf immer noch viele, aber nicht mehr ganz so viele, reduziert.
Dann ließ er Personen von anderen einschätzen, und extrahierte aus den so gewonnen Beschirebungsdaten 12 Faktoren. Er wiederholte die EInschätzung, jetzt jedoch mit Selbstbeschreibungen in einem Fragebogen. Die zwölf Faktoren aus den Fremdeinschätzungsdaten bestätigten sich, es kamen aber noch vier neue hinzu.
Diese 16 Faktoren werden im 16 PF Fragebogen getestet.
Aus den 16 Primary Source Traits extrahierte Cattell, der übrigens glaubte, dass es niemanden gäbe, der in der Faktorenanalyse besser optisch rotieren könnte als er, fünf übergeordnete Second Striatum Source Traits: Extraversion, Cortertia, Charakterstärke, Unabhängigkeit der Meinungsbildung, und Ängstlichkeit.
Darüber fanden sich die Third Striatum Source Traits - Neural Strength, und ein von Cattell nicht benannter zweiter Faktor.
Eingestellt von Me um 16:51 0 Kommentare
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Persönlichkeitstheorien VI
Die Kognitivistischen
Mit der Kognitiven Wende, die die Abkehr vom klassischen Behaviorismus bedeutet hat, wurden auch wieder nicht beobachtbare Konstrukte in die Theorien miteinbezogen.
Witkin
Feldabhängigkeitstheorie
Witkin untersuchte Menschen darauf, inwiefern sie sich auf visuelle im Verhältnis zu vestibulären Informationen verließen. Er stufte sie dementsprechend ein als entweder "Feldabhängig" oder "Feldunabhängig" (weniger auf verstibulären/somethetischen Kontext verlassend).
Es gibt verschiedene recht aufwendige Tests um herauszufinden, pb eine Person Feldabhängig oder Feldunabhängig ist, und einen weniger aufwendigen test, in dem der Proband eine einfache Figur erkennen muss, die in einer komplexeren Figur versteckt ist.
Nach Witkin haben Feldunabhängige Menschen ein differentierteres Körperbild, ein Besseres Körperschema, und eine differentiertere, reifere Persönlichkeit als Feldabhängige.
Im Wechsler Intelligenztest schneiden Feldabhängige in Sprachlichen Aufgaben und beim Allgemeinwissen besser ab, Feldunabhängige beim Figuren legen, beim Ergänzen, und bei Mosaik Aufgaben.
Ich finde diese Theorie wenig aussagekräftig, es kann sein, dass manche Menschen sich weniger unabhängig von ihrem Gleichgewichtssinn orienteiren, und dass sie deshlab schneller Reise- und Seekrank werden, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man die Persöblichkeit eines Menschen hieraus ableiten kann. Außerdem finde ich Theorien, bei denen die eine Hälfte der Menschen deutlich besser wegkommt als die andere auch immer schon ein wenig suspekt... denn die formulierung "differentiertere und reifere Persönlichkeit" ist finde ich nicht wirklich wertfrei.
Eingestellt von Me um 16:32 0 Kommentare
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Persönlichkeitstheorien V
Byrne
Das R-S Konstrukt
Diese etwas kompliziertere Persönlichkeitstheorie von Byrne basiert auf den Abwehrmechanismen, die schon bei der Tiefenpsychologie aufgekommen sind.
Byrne fand heraus, dass Menschen unterschiedlich auf Angstbesetzte Stimuli reagieren - wenn man Probanden bittet, zu einem gegebenen Wort ein Assoziiertes zu finden, brauchen manche bei Angstbesetzten länger, manche sind bei Angstbesetzten Wörtern langsamer. Dieses Phänomen nennt man Perceptual defense (längere Reaktionszeit) und perceptual vigilance (kürzere Reaktionszeit).
Byrne postulierte, dass der Grund dafür sei, dass diese beiden "Typen" von Menschen unterschiedliche Abwehrmechanismen benutzen. Er nannte die Menschen, die zu Persceptual defense neiden Repressor, und die anderen Sensitizer.
Abwehrmechanismen der Represser: Verdrängung Verleugnung Verschiebung Sublimierung Identifikation Reaktionsbildung Rationalisieren Psychosomatische Symptome
Abwehrmechanismen der Sensitizer: Depression, SVV, Isolierung, Intellektualisierung, Kompensation, Projektion, Fantasien und Tagträume, Zwangsneurotische Symptome
Represser und Sensitizer sind die extreme einer Skala (bipolare Typen).
Byrne schrib Repressern und Sensitizern unterschiedliche Eigenschaften zu:
Eigenschaften der Represser: Gehen weniger zum Arzt, stellen sich positiv dar in Selbstbeschreibungen, leugnen eigene Schwächen und Fehler, beschreiben sich als gut gelaunt und gesund, Angst ist Leistungssteigernd, Geringe Selbstideal-Selbst Diskrepanz, etc.
Eigenschaften der Sensitizer: Gehen häufiger zum Arzt, geben eigene Schwächen zu, geben differenzierte Selbst- und Fremdbeschreibungen, große Selbstideal-Selbst Diskrepanz, Angst wirkt Leistungsmindernd, etc.
Im Fragebogen (Minnesota Multiphasic Personality Inventory) haben Sensitizer hohe Manifeste Angst und Psychastenie-Werte,
Sensitizer haben hohe Soziale Erwünschtheits- und Hysterie-Scores
Seltsamerweise haben aber Repressor eine höhere physiologische Reaktion bei Angst. Byrne erklärt das damit, dass diese Angst es ja erst ist, die die Abwehrmechanismen aktiviert.
Warum sagt man dann nicht einfach: Represser sind weniger Ängstlich als Sensitizer? So kann man es ja schließlich auch messen! Naja, Rotter hat ja auf der Grundlage von Abwehrmechanismen, und vor allem auf unterschiedlichen Wahrnehmungsleistungen bei angstbesetzten Reizen argumentiert.
Am besten könnte man Represser und Sesitizer wahrscheinlich durch Soziale Erwünschtheit und Angst beschreiben, nicht aber nur mit der Dimension Angst.
Da es kaum eine Persönlichkeitstheorie gibt, in der es soviel Auswendig zu lernen gibt, würde ich diese hier mal zu meinen wenigsten gemochten Theorie zählen... allerdings finde ich sie nichts desto trotz intressant.
Sie gehört für mich aber auch in die KAtegorie Theorien, die nicht alles abzudecken versucht, was eine Person ausmacht, sondern die nur einen Aspekt der Persönlichkeit aufgreift. Sie ist also nicht so umfassend wie zum Beispiel die Theorie von Eysenck...
Eingestellt von Me um 14:09 0 Kommentare
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Persönlichkeitstheorien IV
Die Behavioristen
Der Behaviorismus beschäftigt sich nur mit dem objektiv erfassbaren, Kostrukte wie "Denken" oder Emotionen werden hier abgelehnt.
Der Organismus wird als Black Box gesehen, da man die in ihm ablaufenden Prozesse nicht beobachten und beschreiben kann.
Wichtig sind für die Behavioristen vor allem Tiermodelle.
Verhalten ist nach dieser Auffassung bis auf einige wenige angeborene Reflexe und zufälliges Verhalten erlernt, interindividuelle Unterschiede kommen durch unterschiedliche Lernerfahrungen zu stande.
Das Klassische und das Operante Konditionieren sind daher zentral.
Bandura
Das Beobachtungslernen
Bandura versucht in seiner Theorie zu erklären, wie das Phänomen des Beobachtungslernens funktioniert.
Bandura stützte seine Theorie vor allem auf seine Bobo Doll Studie(n). Dabei wurde Kindern gezeigt, wie ein Erwachsener eine Puppe aggressiv behandelte. Die Kinder wurden danach in einen Raum mit Spielzeug geführt, in dem sich unter anderem diese Puppe befand.
Ergebnisse: Am meisten Nachgeahmt wurde ein Modell des eigenen Geschlechts. Vor allem reale Modelle wurden nachgeahmt, danach Filmmodelle und schließlich Cartoonmodelle. Jungs zeigten mehr Aggressives Verhalten als Mädchen. Und das Verhalten des Modells wurde vor allem Nachgeahmt, wenn das Modell am Ende für sein Verhalten belohnt wurde. Wenn es bestraft wurde, wurde viel weniger nachgeahmt (vor allem bei den Mädchen war dieser Unterschied signifikant).
Wenn den Kindern jedoch eine Belohnung angeboten wurde, wenn sie das Verhalten immitierten, immiterten auch die Kinder, die die Bestrafung des Modells gesehen hatten. Bandura nahm deshalb an, dass es zwei Hauptphasen des Beobachtungslernen gibt, die sich wiederum in je zwei Unterphasen gliedern lassen:
Aquisitions (Aneignungs-) phase:
1. Aufmerksamkeitsprozesse
2. Gedächtnisprozesse
Performanz (Verhalten Zeigen):
3.Motorische Prozesse
4.Motivationale Prozesse
Neben dem beschirbenen Reproduktionseffekt (Zeigen von vorher unbekanntem Verhalten), waren in der Studie aber außerdem Hemmungs/Enthemmungseffekte (Bestrafung/Belohnung im Film führte zu weniger/mehr Zeigen von schon bekanntem Verhalten), und Auslösereffekte (mehr zeigen von Verhalten, dass in die gleiche Klasse wie das beobachtete gehört).
Auch bei Erwachsenen ist Beobachtungslernen wichtig, zum Besipiel in der Werbung.
Durch Beobachtungslernen (Mit-)verursachte Verhaltensweisen: Konsumverhalten, Aggressivität, Sprachliche Entwicklung, Kognitive Entwicklung, Phobien, Moralentwicklung, Suizid u.a.
Eingestellt von Me um 13:46 0 Kommentare
Labels: Differentielle Psychologie
Persönlichkeitstheorien III
Die Interaktionisten
Interaktionismus ist eine synthese aus Dispositionismus (alles schon vorgegeben) und Situationismus (alles spontan, von der Situation abhängig)
Murray
Sieht die Persönlichkeit als das, was die regnanten (vorherrschenden) Prozesse im Gehirn organisiert.
Er nimmt zwei Konstrukte an, die für ihn das Verhalten von Personen beschreiben: Die Needs, und die Presses
Needs: Kraft im Gehirn, Bedürfnisse einer Person. Physiologisch (Mangel ausgleichen, Schmerz Vermeiden, Überschuss abbauen) oder Psychologisch (Aggression, Dominanz, Sex, Spiel)
Die Needs können internal oder external geweckt werden, und organisieren dann Psychische Prozesse, sie führen zu sogenannten Actones (Verbones oder Motones), also Verhaltensmustern
Die Needs können latent oder manifest, reaktiv oder preoaktiv, Effektbedürfnisse (Auf ein Ziel hin) oder Modale Bedürfnisse (Befriedigung schon während des Ausführens) sein
Needs interagieren miteinander - Prepotency (Hierarchische Ordnung der Needs), Konflikt, Fusion, Subsidiation (stellvertretende Befriedigung)
Presses: Umweldruck von Außen. Der Umweltdruck einer Sache ist das Ausmaß in dem die Sache Einfluss auf das Befinden des Individuums hat (geht in beide Seiten, also positiv und negativ).
Beispiele: Aggression, Leistungsdruck
Needs und Presses interagieren, und sind sich manchmal gar nicht so unähnlich
Needs erfassen: Durch Interviews, Gedächtnis und Fähigkeitsbestimmung, Persönlichkeitstest, der interaktion von Needs und Presses ("Thema") erfasst: Personality Research Form, Projektive Tests (Vor allem Thematic Apperception Test, in dem der Proband eine möglichst spannende Geschichte zu einem Bild erzählen soll. Ausgewertet wird diese nach darin enthaltenen Themen)
Auch Murray postuliert ein Ich, ein Es und ein Überich. Das Es ist hier aber sitz aller angeborenen Triebe, aber zusätzlich auch Gesellschaftlich Erwünschter Aspekte, Konflikte zwischen Es und Überich sind also nicht unausweichlich
Maslow
Maslow ist Humanist, er geht davon aus, dass der Mensch ein integriertes Ganzes ist, dass Tierforschung für die Psychologie nutzlos ist, dass der Mensch im Grunde gut oder zumindest neutral ist, und kreatives Potential besitzt
Auch er geht davon aus, dass Menschen durch ihre Needs gekennzeichnet sind. Er glaubt, dass diese in einer bestimmten Herarchie angeordnet sind:
Physiologische > Safety > Belongingness and Love > Esteem > Self Actualisation
Alle außer Self Actualisation nennt er Defizitmotive. Wenn sie nicht genügend erfüllt sind, wird der Mensch krank, wenn sie erfüllt sind, wird Krankheit vorgebeugt.
Self Actualisation ist ein sogenanntes Beta- oder auch Wachstumsmotiv.
Selbstaktualisierung im Fragebogen erfassen: Personal Orientation Inventory - zB werden hier Dinge wie die Time Ratio Skale (Ist eine Person melancholisch in die Zukunft oder in die Vergangenheit gerichtet) und die Existentiality (Fähigkeit, offen für Neues zu sein) gemessen.
Selbstaktualisierte Personen sollen zB Einstein und Ghandi gewesen sein. Selbstaktualisierte Personen zeichnen sich aus durch: Philosophischen Humor, Probelzentiertheit, Akzeptanz des Selbst und Anderer uvm.
An dieser Stelle eines meiner Lieblingszitate von Albert Einstein: "Wozu Socken? Sie schaffen nur Löcher!"
Rotter
Die Soziale Lerntheorie
Rotter sieht Persönlichkeit als die Summer aller Möglichkeiten einer Person an, in einer sozialen Situation zu reagieren.
Verhalten ist somit, nach Rotter, das Endprodukt von persönlichen Erfahrungen. Er nimmt außerdem an, dass es Zielorientiert ist.
Er entwickelte eine Formel, in der die Wahrscheinlichkeit für ein Verhalten (das sogenannte Verhaltenspotential) bschrieben wird:
Vp (s1, x, Va) = f ( VW (a, s1) * E (x, s1, Va) )
In Worten: Das Verhaltenspotential in einer Situation 1 von einem Verhalten x bei einem Verstärkungswert der erwarteten Verstärkung Va ist eine Funktion aus dem Verstäkrungswert des antizipierten Verstärkers a in der Situation 1, und der Erwartung, dass bei einem Verhalten x in der Situation 1 dieser Verstärker a tatsächlich eintrifft.
Nach Rotter gibt es dabei ein Minimum Goal Level, den Verstärkungswert, bei dem wir ein Verhalten noch zeigen. Wenn dieses zu hoch liegt, kann das zu unzufriendenheit führen, die emotionale Gesundheit beeinträchtigen.
Individuelle Unterschiede ergeben sich für Rotter daraus, dass Menschen verschiedene Erfahrungen haben, und dass sie Unterschiedliche Erwartungen (E) über den Wert und das Eintreten von Verstärkern haben. Zwei Beispiele: Locus of Control of Reinforcement (glaubt man auf Grund seiner Erfahrungen, dass man in einer bestimmten Situation / immer die Kontrolle über das eigene "Schicksal" hat oder nicht?) und Interpersonal Trust (Inwieweit vertraut man einer bestimmten/allen Personen); Diese Erwartungen können also offensichtlich spezifisch oder generalisiert sein.
Messen lässt sich das, indem man Menschen vor eine Verhaltenswahl stellt (Verhaltenswahl-Technik), oder indem man sie fragt (verbale Techniken).
So, genug zu den Interaktionisten, war ja ganz schön viel. Aber es spricht ja auch einiges dafür, dass weder all unser Verhalten durch angeborene Dispositionen bestimmt, noch dass es völlig Situatinsabhängig ist. Ich finde Interaktionismus klingt plausibel.
Kommen wir aber dann jetzt zu denen, die das Ganze ein Bisschen anders sehen... nämlich den strikten Gegenern des Dispositionismus - den Behavioristen. ...
Eingestellt von Me um 12:59 0 Kommentare
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Persönlichkeitstheorien II
Die gute alte Tiefenpsychologie
Vorweg: Ich weiß, dass es viele Leute gibt, die einiges auf Psychoanalyse halten. ich persönlich kann damit nicht ganz so viel anfangen. Ich hoffe ich halte das hier also so neutral wie möglich.
Freud
Natürlich hat Freud nie eine eigene Persönlichkeitestheorie verfasst. Das hat aber andere nicht davon abgehalten, seine Theorien als solche aufzufassen.
Freud geht davon aus, dass der Mensch ein Energiesystem ist. Die Energie kommt von den beiden angeborenen Trieben Tanathos (Aggression, Zerstörung) und Libido (Sexualtrieb). Die Energie folgt dem Energieerhaltungsgesetz der Thermodynamik (an dieser Stelle liebe Grüße an meinen Physiker-Bruder ;) ).
Es gibt drei Instanzen.
Alte Auffassung: Bewusstes, Vorbewusstes und Unbewusstes
Neue Auffassung: Ich, Über Ich und Es
Zwei für die Persönlichkeitestheorie interessante Konstrukte Freunds sind seine Angst Auffassung und die Abwehrmechanismen.
Ansgt: Sah er zunächst als durch unnachgegebenen sexuellen Trieben induziert. Dann postulierte er die Signaltheorie der Angst, in der Nagst ein gefahrensignal für das ich ist, und entweder durch reale Dinge entsteht, oder durch dieÜberflutung des Ichs mit unnachgebbaren Wünschen aus dem Es.
Abwehrmechanismen sind dazu da, Konflikte zwischen Es und Über-ich zu lösen. Beispiele: Sublimierung, Verdrängung, Identifikation, Reaktionsbildung
Außerdem gibt es die viel Zitierte Psycholsexuelle Entwicklung, die sich in verschiedene Phasen gliedert:
1. Lebensjahr - die Orale Phase: Lustgewinn durch die Mundschleimhäute, Aufbau der Bindung zur Mutter durch Säugen (heißt das bei Menschen auch so?)
2.und 3. Lebensjahr: die Anale Phase: Lustgewinn durch Zurückhalten vs. Ausscheiden von Kot, Reinlichkeitserziehung
4.und 5. Lebensjahr: die Phallische Phase: Der Junge verliebt sich in die Mutter, der Vater wird als Konkurrenz gesehen, der Konflikt wird durch Identifikation mit dem Aggressor gelöst. Hier liegen laut Freud die Unterschiede zwischen Männlich und Weiblich
6. bis 13. Lebensjahr: Latenzphase
Ab 14. Lebensjahr: Genitale Phase: Lustgewinn auf Genitalien konzentiert, Entwicklung von Hetero/Homosexualität, laut Freud sind alle Menschen zunächst Bisexuell
Wenn irgendwas schiefgeht in der Entwicklung, kann sich ein in der Phase fixierter Charakter ergeben:
Oral: Abhängig, immer nehmend, nie gebend, auf orale Freunden versessen (komisch, es kommt mir so vor, als könnte man nichts über die Freudschen Theorien sagen, ohne gleich doppeldeutige Dinge zu schreiben...)
Anal: Reinlich, Sparsam, Ordentlich
Phallisch: Autoritätsprobleme
C.G. Jung:
Jung ist auch in der Literaturinterpretation häufiger zu finden. Hier werden vor allem seine Archetypen (s.u.) zur Deutung herangezogen, ist mir das erste Mal auch tatsächlich in meinem einjährigen Ausflug in die Welt der Anglistik über den Weg gelaufen.
Jung geht davon aus, dass es eine Lebensenergie (Libido) gibt. Er postuliert drei Ebenen der Persönlichkeit:
EGO - Identitätsempfinden, gerade bewusstes
Persönlich Unbewusstes - Vergessenes, Verdrängtes, kann wieder bewusst werden, Sitz der Komplexe
Kollektiv Unbewusstes - vererbte Prädispositionen von unseren Vorfahren, sollen uns zu bestimmten Reaktionen auf immer wieder kehrende Dinge prädispositionieren, diese Dinge nennt Jung Archetypen.
Beispiele: Held, Dämon, Schatten, Persona, Mutter
Jung glaubt, dass sich die Libido nach Innen (Introversion - dieser begriff wurde vn Eysenck wieder aufgegriffen) oder Außen (Extraversion) richten kann.
Kombiniert mit den von ihm postulierten Wahrnehmungstypen (Denken, Fühlen, Intuition und Empfindung. Denken und Empfinden sollen Männlich, Fühlen und Intuiton weiblich sein, Denken und Fühlen sind rational, Empfinden und Intuition irrational) ergeben sich acht Perönlichkeitstypen. (Persönlichkeitstest darauf: Meyers Biggs Type Indiator)
Eingestellt von Me um 11:46 0 Kommentare
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Persönlichkeitstheorien
http://www.matthewbarr.co.uk/simpsons/index.htm ^^ ich bin Lisa Simpson.
Sagt mir das jetzt, wer ich bin? Das ist eine interessante Frage, auf die ich nochmal zurückkommen will, wenn ich etwas mehr über Persönlichkeitsmodelle geschrieben habe.
Die ganz Frühen:
Die Temperamentstypologien
Die Griechen haben Temperamente nach denen in ihnen angeblich vorherrschenden Körpersäften unterteilt. Dabei glaubten sie nach der bekannten Vier Säfte Lehre, dass es Blut, schwarze und gelbe Galle, und Schleim gibt.
Der Sanguiniker, die Persönlichkeit die mit dem Vorherrschen von Blut assoziiert ist, sollte einem Kind gleichen, also hoffnungsvoll, aktiv und fröhlich sein
Der Choleriker, der mit gelber Galle assiziiert wurde, sollte einem Heranwachsendem ähneln, und, wie jeder der in der Pubertät war, weiß, bedeutet dass eine exibitionistische, schnell explosive und schnell erregt hitzige Persönlichkeit
Der Melancholiker, assoziiert mit schwarzer Galle, sollte einem Erwachsenem ähneln, und das sollte bedeuten, dass er eine misstrauische, depressive und ängstliche Persönichkeit hat (Ich Persönlich halte das für eine Definition von Erwachsen, die nur von einem Melancholiker stammen kann ;) )
Und der Phlegmatiker, der mit dem Schleim assoziiert wurde, sollte dem hohen Alter gleichen, was mit hohen Prinzipien, Ruhe un Ausgeglichenheit einhergehen sollte.
Eysenck, auf den ich später nochmal zurückkommen werde, hat diese vier Temperamente in seine anfänglich postulierten Persönlichketisdimensionen Neurotizismus (Emptionale stabilität vs. labilität) und Extraversion (vs. Inroversion) eingeordnet.
Die Konstitutionstypologien
(oder: Warum Brad Pitt eine schwer bewegliche Affektivität haben muss)
Diese Persönlichkeitstheorien postulieren, dass man vom Äußeren eines Menschen (also seiner Konstitution) auf die Persönlichkeit schließen kann.
Aristoteles hat schon geglaubt, dass man in den Gesichtern von Menschen ihre Persönlichkeit erkennen kann, und bediente sich dem heute als "Herrchen und Hund" bekannten Trick, die Ähnlichkeit mit Tiergesichtern in einem Menschen zu finden. Der Mensch sollte dann die eigenschaften dieses Tieres haben...
ein Bisschen wissenschaftlicher sind Kretschmer und co. da schon rangegangen...
Kretschmer: Hat postuliert, dass es drei Typen von Menschen gibt - den Pykniker, Körperform etwas wie Homer Simpson, den Athletiker, also Prad Pitt in Troja (die Frauen wissen was ich meine), und den Leptosom, also Mr Burns.
Den verschiedenen Körperformen ordnete er dann verschiedene Temperamente zu:
Leptosom: Zerebrotones Temperament, sozial gehemmt und unsicher
Pykniker: Viszerotones Temperament, gesellig, gutmütig
Athletiker: Somatotones Temperament, schwer bewegliche Affektivität, Traditionalität
Kretschmer hat außerdem postuliert, dass sich psychopathologische Menschen von unauffälligen nur quantitativ unterscheiden, dass es also ein Kontinuum zwischen pathologisch und gesund gibt (wurde von Eysenck nochmal aufgegriffen...)
Sheldon: Hat auch drei Type postuliert, die in den Eigenschaften und Körperformen denen von Kretschmer zum verwechseln ähnlich sind. Er ging davon aus, dass das vorherrschein eines Keimblatts bei der Ontogenese für die unterschiedlichen typen verantwortlich wäre:
Ektomorph, Schizothymes Temperament, Veranlagung zur Schizophrenie, siehe Leptosom
Endomorph, Cyklothymes Temperamet, Veranlagung zu Manisch Depressiver Erkrankung, siehe Pykniker
Mesomorph, viköses Temperament, Veranlagung zur Epilepsie siehe Athletiker
Der gute Sheldon hat außerdem einen "Atlas of Men" konzipiert, in dem er Studenten fotografiert und vermessen hat. Leider hat er keinen Atlas für Frauen realisiert (vielleicht wollten die sich nicht von ihm fotografieren lassen?!)
Leider ist die Krankheits- sowie die Körperform-Dispostion eher mit dem Alter konfundiert, Sheldon hat also die Störvariable Alter nicht berücksichtigt (was uns nochmal davor warnt, Korrelation und Kausalität gleichzusetzen...)
Ich persönlich finde diese Persönlichkeitstheorien eher lustig... so richtig erstnehmen kann ich sie nicht. Ich denke, dass die Persönlichkeit, aber auch einige andere Faktoren unser Äußeres formen... und dass man nicht unbedingt vom Aussehen eines Menschen auf sein Inneres schließen kann... auch wenn es viele Vorurteile gibt, die genau auf dieser Annahme beruhen.
Eingestellt von Me um 11:17 0 Kommentare
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Persönlichkeit
Die Liebe Persönlichkeit...
Es gibt in der Psychologie eine Fülle von Definitionen und Modellen zur Beschreibung der Persönlichkeit. Das mag einem zuächst komisch erscheinen. eder weiß doch, was er meint, wenn er "Persönlichkeit" sagt, oder?
Tja, aber was genau ist denn Persönlichkeit? Wenn ich darüber nachdenke, fallen mir nur schwammige Beschreibungen ein, die die Kriterien einer klaren wissenschaftlichen Definition nicht wirklich erfüllen.
Allerdings habe ich die letzten Monate damit verbracht, mehr über die Gedanken anderer über das Thema Persönlichkeit zu lernen.
Ein paar der Definitionen, die mir am Einlechtensten erscheinen:
Persönlichkeit ist das, was das Verhalten einer Person in einer bestimmten Situation vorhersagt. (nach Cattell)
Persönlichkeit ist die zeitlich stabile Organisation von Intellekt, Temperament, Verhalten und Physis eines Menschen (nach Eysenck)
Persönlichkeit ist die Organisation regnanter (vorherrschender) Prozesse im Gehirn (nach Murray)
Persönlichkeit ist die Summe der Möglichkeiten einer Person, in einer bestimmten Situation zu reagieren (Nach Rotter)
Am besten gefällt mir ehrlichgesagt Rotters Definition, zusammen mit der von Eysenck ergibt sich für mich eine ganz gute Beschreibung dessen was ich meine, wenn ich das Wort Persönlichkeit benutze.
Es gibt allerdings nicht nur ein paar in der Luft stehende Definitionen von Persönlichkeit, sondern viele Theorien, die versuchen zu beschreiben was Persönlichkeit ist, und außerdem Aspekte dieses Konstrukts zu erfassen. Viele dieser Theorien gehen Hand in Hand mit Möglichkeiten, Persönlichkeit quantifizierbar, also messbar zu machen.
Natürlich macht das "Messen" von Persönlichkeit nur Sinn, wenn man den Nomethetischen Ansatz der Differentiellen Psychologie wählt. Danach kann man Beschreibungssysteme mit allgemeingültigen Gesetzen finden, die trotzdem der Einmaligkeit jedes Menschen Tribut zollen. (im Gegestatz zur idiographischen Auffassung, nach der jeder Mensch so einzigartig ist, dass nur mit detailllierten Biorafien etc. Beschreibungen möglich sind).
Im Falle der Persönlichkeit ist also nomethetisch zum Beispiel ein Modell, in dem es verschiedene Dimensionen der Persönlichkeit git, die wiederum Abstufungen haben. Damit hat jeder Mensch einen eigenen Platz durch verschiedene Ausprägungen in den verschiedenen Diensionen, und trotzdem hat man Persönlichkeit damit quantifizierbar gemacht.
Ein etwas weniger seriöser Persönlichkeitstest: http://www.matthewbarr.co.uk/simpsons/index.htm :D
Eingestellt von Me um 10:55 0 Kommentare
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