CLICK HERE FOR BLOGGER TEMPLATES AND MYSPACE LAYOUTS

Mittwoch, 11. Februar 2009

Psychologie - Eine Einführung

Da ich eh für die Einführung in die Psycholgie - Klausur lernen muss, gebe ich hier direkt auch mal einen kleinen Überblick.

Psychologie bersucht das Menschliche Verhalten und Erleben (sowie Kognitionen und die Mescnhliche Informationsverarbeitung) zu beschreiben, zu erklären und vorherzusagen. Dabei nutzt sie, weil sie eine empirische Wissenschaft ist, die systematische und objektive Beobachtung als Erkenntnisquelle.

Es gibt, wie jeder weiß, neben der wissenschaftlichen Psychologie aber ebenfalls eine Alltagspsychologie. Jeder Mensch hat schon über andere etwas in der Art gesagt wie "Ach, das macht er doch nur, weil seine Eltern ihm nie was erlaubt haben.". Warum brauchen wir denn dann die Psychologie überhaupt? Naja, genausogut könnte man Fragen: Warum bracuhen wir denn die Physik, wenn wir doch alle wissen, dass der Apfel vom Baum fällt und mein Computer Strom hat, wenn ich den Stecker in die Steckdose stecke.
Auch wenn die Alltagspsychologie manchmal gar keine so schlechten Vorhersagen und Erklärungen hat, fehlen ihr die Kriterien der wissenschaftlichkeit, was die Aussagen relativ willkürlich und ungenau macht. Häufig sind die Aussagen von der Form "Gegensaätze ziehen sich an" und "Gleich und gleich gesellt sich gern"... also eher Regeln, die sowieso in dem einen und auch dem anderen Fall angewendet werden können.

Was macht aber dann Wissenschaftlichkeit aus?

Die Kriterien der Wissenschaftlichkeit sind Transparenz und Kritisierbarkeit, Replizierbarkeit, Objektivität, Theoriebezug und Begriffliche Klarheit.
Transparenz und Kritisierbarkeit sind wichtig, damit eine aufgestellte Vermutung auch wiederlegt werden kann, wenn sie nicht stimmt.
Replizierbarkeit ist aus einem ähnlichen Grund wichtig - nur wenn auch andere Forscher in dem gleichen Experiment zu den gleichen Ergebnissen kommen, können diese als vernünftige ERgebnisse angesehen werden!
Objektivität bedeutet, dass über die Daten, die gesammelt werden Klarheit herrschen muss. Es darf nicht vom Versuchsdurchführenden abhängig sein, welche Daten man erzielt.
Theoriebezug macht in sofern wissenschaftliches Arbeiten aus, als dass ohne einen Bezug zu einer schon empirisch gut fundierten Theorie Behauptungen mehr oder weniger lose im Raum stehen.
Und Begriffliche KLarheit sichert davor ab, dass verschiedene Wissenschaftler für ein und das Selbe verschiedene Begriffe wählen, und somit die Forschungslandschaft mehr Durcheinander ist als Sauber und Aufgeräumt (wenn doch meine Wohnung so aufgeräumt wäre ;D Klausurvorbereitungen sind nicht besonders gut für die Ordnung in Wohnungen...)

Ziele dieser Wissenschaftlichen Psychologie sind jetzt entweder das generieren von Theorien (explorativer Ansatz) oder das überprüfen von schon bestehenden Theorien und Hypothesen (konfirmatorischer Ansatz).
Und wenn die oben beschriebenen Kriterien eingehalten werden, dann schützen wir uns vor Gedächnisverzerrungen, Denkfehlern und Wahrnehmungsverzerrungen

Hier nur weil ich es ziemlich interessant finde noch etwas, das ich gerade in einem Referat gehört habe: Elizabeth L. Loftus, eine Amerikanische Psychologin, die auf dem Gebiet der Forensischen Psychologie führend ist, hat in ziemlich beeindruckenden Studien gezeigt, dass man Menschen Erinnerungen suggerieren, sozusagen einpflanzen, kann. Und zwar auch ziemlich skurile Dinge, wie zum Beispiel, dass sie als Kind mal einer Braut bei der Hochzeit Saft über das Kleid geschüttet haben. Das hat ziemliche Wellen geschlagen und hatte natürlich große Auswirkungen auf die Befragung von Zeugen... denn man will ja nicht das hören, was man glaubt das passiert sein könnte, sondern das, was wirklich passiert ist...

Okay, also jetzt hab ich festgehalten, was die Wissenschaftliche Psychologie ausmacht, und was sie will. Bevor ich dazu komme, wie in der Psychologie Daten gewonnen werden, und wie man sicher stellt, dass Tests auch bestimmten Kriterien genügen, werde ich noch ein paar wichtige Grundbegriffe erklären (weil Begriffliche Klarheit ja wichtig ist ^^)


Hypothese - eine Vermutung über einen Funktionszusammenhang zwischen Variablen, noch empirisch zu prüfen
Gesetz - eine schon gut empirisch geprüfte Hypothese, streng genommen bleibt auch ein Gesetz immer eine Hypothese.
Ei
e Gesetzesaussage besteht immer aus dem allgemeingültigen Gesetz (das für Klassen von Situationen/Bedingungen gilt) und einer nötigen Antezedenzbedingung. Bei erfüllter Antezedenzbedingung tritt das nach dem Gesetz vorhergesagte Ereignis S ein.
Theorie - Eine Verbindung zwischen verschiedenen Gesetzes - und/oder Hypothese Aussagen
Variable - Eine Veränderliche Größe, die verschiedene WErte Annehmen kann. Man unterscheidet latente (nicht direkt messbare) und manifeste (direkt messbare) Variablen, Unabhängige (in einem Versuch die Variable, die einen Einfluss auf eine zweite Variable hat) und Abhängige Variablen (Die, die von der UV beeinflusst wird), Störvariablen (die auch auf die AV wirken, aber in einem VErsuch eigentlich gar nicht interessieren), quantitative und qualitative Variablen.
Kausalität - Bedeutet, dass es eine wenn...dann Beziehung gibt, Formal wird Kausalität durch die sogenannten INUS Bedingungen definiert - danach ist eine Sache Kausal verantwortlich für das Eintreten eines bestimmten Ereignisses W, wenn sie zusammen mit hinreichenden Randbedingungen notwendig für das Einterten von W ist.
Korrelation - Ist der lineare Zusammenhang zwischen zwei Variablen, wenn zwei Variablen korrelieren, sind sie nicht stochastisch unabhängig (das heißt eine Veränderung der einen bewirkt auch eine Veränderung der Anderen). Dieser Zusammenhang kann positiv (Veränderungen in die gleiche Richtung) oder negativ (Veränderungen in verschiedene Richtungen) sein.
Varianz - ist ein Maß für die Streuung von Daten um einen bestimmten Mittelwert
Standardabweichung - ist die standardisierte Varianz, die man besser inhaltlich interpretieren kann.
Determinationskoeffizient - ist die quadierte Korrelation, und ein Maß für die gemeinsame Varianz zweier Variablen

Um Aussagen auf ihre strkuturelle Validität (also ihre Strukturelle Richtigkeit) zu überprüfen, macht man sich die Aussagenlogik zu nutze. Damit kann man also Überprüfen, aus welchen Prämissen man logisch korrekt welche Schlüsse ziehen darf. Ein Argument ist immer dann logisch Valide, wenn die Schlussforlgerung wahr ist, gegeben wahre Prämissen.

Logische Argumente bestehen immer aus Prämissen und aus einer Schlussfolgerung.

Die Prämissen sind in der Regel Elementaraussagen, die die einfachste Form der Aussage darstellen (sowas wie: Homer Simpson ist ein Mensch), und die entweder wahr oder falsch sein können.

Die Verschiedenen Aussagen kann man dann durch logische Junktoren verbinden.

Logische Junktoren:

Und a ^b (Bei zwei Prämissen müssen beide wahr sein)
Oder a v b (hier müssen bei zwei
Elementaraussage entweder beide richtig, oder eine von beiden richtig sein)
Implikation a -> b (Ist bei allen wahr/falsch Kombinationen der beiden Elementaraussage
wahr, bis auf die Kombination aus etwas wahren folgt etwas falsches)
Aus Imlikationen darf man folgende Schlüsse ziehen:
Wenn Die erste Aussage wahr ist, dann ist auch die zweite wahr (a->b), das nennt man Modus ponens;
Wenn die zweite Aussage unwahr ist, dann muss die erste auch unwahr sein, das nennt man Modus tollens.
Äquivalenz a <-> b (Ist immer dann wahr, wenn beide wahr oder beide falsch sind)
Nicht (Wenn die erste Elementaraussage wahr ist, ist die zweite falsch und umgekehrt.)

Logische Aussagen, die bei allen Kombinationen von Elementaraussagewerten (wahr/falsch) wahr sind, nennt man Tautologien

Logische Aussagen, die bei allen Kombinationen falsch sind, nennt man Kontradiktionen.

Genug dazu. Im nächsten Teil beschreibe ich, wie man in der Psychologie Daten gewinnt. Und danach kommt dann noch ein Teil darüber, wie man dann aus diesen Daten Schlüsse zieht.
Schade, dass ich diesen Blog nicht mit in die Klausur nehmen darf... das wäre sicher ziemlich hilfreich. ;D

Dienstag, 10. Februar 2009

Intelligenztheorien

Die Intelligenztheorien kann man am ehesten in solche mit angenommenem General Faktor und solche ohne angenommenen G-Faktor unterteilen.

G-Faktormodell von Spearman: Spearman sagt es gibt Testspezifische Fähigkeiten, die miteinander durchweg positiv korrelieren (was stimmt). Er nimmt an, dass diese Korrelation einzig und allein auf einen allen Gemeinsamen Faktor "G" zurückzurführen ist. Wenn man den extrahiert, sollte keine Korrelation ziwschen den Spezifischen Fähigkeiten mehr übrig bleiben (was leider nicht stimmt, es gibt nämlich eine Restkorrelation, und sogar Cluster von Spezifischen Testleistungen, die miteinander höher korellieren als mit "g").
Jeder, der einen einzigen IQ angibt, nimmt also indirekt an, dass es einen Generalfaktor gibt.

Gegner dieser Theorie ist v.a. Thurstone, der glaubt, dass man Intelligenz nicht so zusammenfassen kann. Er hat anhand von vielen verschiednen Intellgenztests, die er vielen Probanden gab, sieben Primäre Faktoren extrahiert, die nicht korrelieren sollten (was sie aber tun, was auch nicht verwunderlich ist, da Turstone in seiner Datenanalyse oblique rotiert hat...).
Diese Faktoren sind: Space, Number, Memory, Induction/Reasoning, Verbal comprehension, verbal fluency, und perceptual speed.

Zwischen diesen beiden Extrempolen liegen dann die Thorien, die glauben, dass es einen G-Faktor, und Gruppenfaktoren gibt, also die von einer Hierarchie ausgehen. Zum Beispiel die Theorie von Vernon:
Er geht davon aus, dass der G-Faktor in zwei major group factors geteilt ist (die er Verbal education und spatial+motor abilities nennt, und die was mit je einer Hirnhälfte zu tun haben sollen - v:ed links, und k:m rechts). Diese major group factors teilt er nochmal in minor group factors auf, die dann nochmal in Testspezifische Fähigkeiten geteilt werden.

Ein weiteres Gruppenfaktorenmodell, das ich persönlich wirklich gut finde, ist das von Cattell (dem gleichen, der auch eine Persönlichkeitstheorie aufgestellt hat).

Cattell geht davon aus, dass sich die Intelligenz aus zwei Faktoren zusammensetzt:
Der Fluiden Intelligenz (die angeborene kogitive Fähigkeiten darstellt, die auf alle Bereiche von Problemen gerichtet werden kann, in denen man nicht auf Lernerfahrung zurückgreifen kann; Und die culture fair erfasst werden kann) und der
Kristallinen Intelligenz (die die kristallisierten, also gefestigten gelernten Fähgkeiten darstellt; Und die kulturspezifisch ist)

Das wiederspricht schon mal auf jeden Fall der Behavioristischen Auffassung, dass alle Fähigkeiten erlernt sind... würden sich extreme Behavioristen überhaupt mit Intelligenz beschäftigen? Eigentlich ist das ja ein Konstrukt, dass nicht so richtig in das Blackbox Modell
passt...


Egal, auf jeden Fall geht Cattell außerdem davon aus, dass der (Historische) Wert von Fluider Intelligenz in der Kindheit zu sich auf die Lernerfahrungen, und somit auf die Kristalline Intelligenz auswirkt. Fluide Intelligenz kann also sozusagen in Kristalline Intellgenz Investiert werden.
Mit dem Alter nimmt die Fluide Intelligenz ab, und die Kristalline Intelligenz zu, deshalb bleibt der Gesamt IQ über die Lebensspanne realtiv konstant.
Kristalline und Fluide Intelligenz können dann wiederum in untergeordente Faktoren unterteilt werden, hier tauchen dann auch Theurstones Primärfaktoren irgendwann wieder auf, die vor allem mit Kristalliner, aber z.T. auch mit Fulider Intelligenz assoziiert werden

Die Informationsverarbeitungstheorie von Guilford (der hat auch eine Persönlichkeitstheorie aufgestellt...).

Informationsverarbeitung hat hier drei Ebenen: Input, Operation und Output - Also sozusagen etwas geht rein, etwas wird gemacht, etwas kommt wieder raus.
Guilford postuliert, dass es verschiedene Kategorien von jewails Input, Operations und Output gibt, die er alle in einem Würfel organisiert.
Beispiele:
Input: Figural, Verhaltensmäßig, Semantisch, Symbolisch
Operation: Evaluation, divergente Produktion, konvergente Produktion, Gedächtnis
Output: Transformation, Implikation, Klassen

Guilford nutzte die Faktorenanalyse, und rotierte nur orthogonal, um seine einzelnen Faktoren zu bekommen. Das zeigt, wie deutlich er sich vom G-Faktoren Modell und von den Hierarchischen Modellen abwenden wollte.

Jeder "Quaderstein", also jede mögliche I*O*O - Kombination stellt nach Guilford einen Faktor dar. Das sind ziemlich viele!!! (Das zu Testen in einem Intelligenztest ist so gut wie unmöglich).
Und leider gab es dann doch eine menge (durchweg positiver) Korrelationen... die dazu führten, dass doch wieder sekundär (zwei Kategorien festgelegt, eine kann variieren) und tertiär Faktoren (eine Kategorie festgelegt, zwei können Variieren) angenommen werden mussten.

Sonntag, 8. Februar 2009

Persönlichkeitstheorien XI

Die Big Five

Lexikalischer Ansatz, es wurden fünf Faktoren extrahiert:
Extraversion - Warmth, Activity
Neurotizismus - Anxiety, Depression
Offenheit für Erfahrung - Fantasy, Values, Ideas
Concienciousness - Selbstdisziplin, Achievement - striving
Agreeableness - Tendermindedness, Altruism

Concienciousness scheint eine evolutionär junge Eigenschaft zu sein, die möglicherweise nur Menschen und Schimpansen haben, und die möglicherweise etwas mit einer Mutation auf dem COMT-Gen zu tun hat (das für die Catechol-O-Methyl-Transferase codiert).

So, das waren sie, die Persönlichkeitstheorien, über die ich etwas weiß. Ich habe jetzt denn auch viele Stunden damit verbracht, zu tippen, und werde mir mal ein Päuschen gönnen. :D Es lebe die Psychologie! :D

Persönlichkeitstheorien X

Cloninger

Cloninger unterscheidet in seiner Theorie zwischen Charakter (durch soziale Lernerfahrungen geprägt, entwickelt sich richtig erst im Erwachsenenalter, kulturspezifisch) und Temperament (angeboren, interkulturell vergleichbar).

Er unterscheidet zwischen vier Faktoren des Temperaments:

Persistance
Harm Avoidance (viel Serotonin, Reize der Bestrafung und Neuigkeiten, Verhaltenshemmend), Ängstlich, zurückhaltend
Novelty Seeking (wenig Dopamin, Verhaltensaktivierend und Neuigkeiten, Reize der Belohnung), Aktiv, Extravagant, Unordnung, leicht Erregbar
Reward Dependence (Wenig Noradrenalin, Festigung des Verhaltens gegen Löschung), Sentimental, bestrebt anderen zu helfen, Belohnungsabhängig (insbesondere von sozialen Verstärkern)

Bestimmung der Ausprägung der ersten drei bzw. aller viel in verschiednen Fragebögen.

Der Charakter wird in drei Faktoren geteilt:

Cooperativeness
Self Trancendance
Self Directedness

Persönlichkeitstheorien IX

So, wir arbeiten uns langsam aber stetig vorwärts. Ich sitze jetzt seit ca. 11 Stunden fast ununterbrochen an meinem Computer (krank sein hat auch seine Vorteile, ich kann so gut wie nichts anderes machen als rumzusitzen und auf meinen Fernseher, den Computer, oder die Wand starren.) Bevor ich es also für heute gute sein lasse, und mich noch ein Bisschen mit Freizeitdingen befasse, hier noch die letzten noch übriggebliebenen Persönlichkeitstheorien... wahrscheinlich werden zwei Posts daraus werden.

Die Biologischen Theorien

Gray

Es gibt zwei Theorien von Gray, die alte Reinforcement Sensitivity Theorie und die neue.

Die alte RST:

Gray postuliert hier drei Bereiche Persönlichkeit:
BAS - Behavioral Activation System, mit dem Dopaminsystem verknüpft, soll auf konditionierte Reize der Belohnung und nicht-bestrafung anspringen, und ein Gefühl der Erleicherung oder Hoffnung auslösen, sowie aktives Vermeiden oder Annäherungsverhalten auslösen.

BIS - Behavioral Inhibition System, mit Septum, Subiculum und dem Hippocampus assoziiert, soll auf konditionierte Reize der Bestrafung und nicht-belohnung anspringen, und das aktuelle Verhalten hemmen, sowie das Arousam steigern

FFS - Flight/Fight-System, verknüoft mt dem Hypothalamus, dem Hirnstamm, der Amygdala und PAG, soll auf unkonditionierte Reize der Bestrafung und nicht-belohnung anspringen, und zu Flucht oder Kampfverhalten bei frustriernden oder schmerzhaften Reizen führen.

Die neue RST:

BIS - hat jetzt die Funktion eines Koperators (vermittelt vor allem durch das Septohippocampale System, das die ganze Zeit aktuelles mit erwartetem vergleicht). Es vermittelt bei Konflikten zwischen BIS und FFFS sowie BAS internen und FFFS internen Konflikten. Es prüft dabei sowohl die Umgebung als auch Gedächtnisspuren. Das BIS vermittelt Angst, die eine Zuwendung zu einem Angstauslösenden Objekt darstellt, und die zu erhöhter Risikoabschätzung, ehöhte Aufmerksamkeit etc., Angst ist durch Anxiolytika beeinflussbar

BAS: Hat ähnliche Funktion wie in der alten Theorie, ist jetzt allerdings auch bei unkonditionierten Reizen der Belohnung und nicht-Bestrafung aktiv

FFFS - Fight, Flight oder Freezing System, vermittelt Furcht, nichts Angst. Furcht bedeutet eine Abkehr von einem angstauslösenden Reiz. Ob Kampf, Flucht oder Verharren gezeigt wird hängt vor allem mit der Distanz zum Angstauslösenden Reiz zusammen (Defensicve Distance: Die Subjektive Distanz zwischen einem Reiz mit einem bestimmten Angstauslösungs-Wert, und einem Individuum, das mehr oder weniger ängstlich sein kann).

Zusammenhang mit Eysencks Neurotizismus und Extraversion: Durch Rotation um 30° von BIS und BAS erreicht man E und N, N liegt näher am BIS, E liegt näher am BAS.
Extraversion kann verstanden werden als Verhältnis zwischen Reaktionalität auf Belohnung und Bestrafung.
Neurotizismus kann interpretiert werden als jewailige stärke der Reaktivität.

Zuckerman
Sensation Seeking

Sensation Seeking ist nur eine Dimension von Persönlichkeit. Grob zusammengefasst suchen Leute mit hohem Sensation Seeking Score verstärkt nach neuen, intensiven, komplexen und ungewöhnlichen Reizen. Diese lösen bestimmte Sensations aus, die der Grund dafür sind, dass sie als postive Verstärkung wirken.
Sensation Seeking lässt sich in folgende Untereinheiten teilen:
Experience Seeking - zB Kontakt mit Randgruppen, extremen Arten von Kunst und Musik
Thrill and Adventure Seeking - zB gefährliche/aufregende/riskante Aktivitäten
Disinhibition - Stimulation durch soziales zB soziales Trinken, sexuelle Kontakte
Boredom Susceptability

Leute mit hohem Sensation Seeking Score gehören eher zu den Augmentern, also zu Menschen, bei Evozierten Potentialen (bei einer EEG Untersuchung) noch nicht Transmarginale Hemmung einsetzt (sehen kann man Transmarginale Hemmung hier an einer verminderten EEG Amplitude), Leute mit niedrigem score gehören eher zu den Reducern.

Biologische Grundlagen:
Mit Testosteron positiv korreliert
Mit Noradrenalin, MAO und Endorphinen negativ korreliert

Zusammenhang mit Eysenck: Sensation Seeking lädt hoch auf Psychotizismus und etwas auf Extraversion

Persönlichkeitstheorien VIII

Eysenck

So, jetzt habe ich so viel über ihn geschrieben... überall hat er sich Anleihen geholt, alles mögliche hat er in seiner Theorie wieder aufgegriffen. Wie sieht also die Theorie von Eysenck aus?

Was an seiner Theorie besonders ist, sind vor allem die Methoden. Er ging formal deduktivistisch an die Sache ran, und stellte Theorien auf, die so präzise waren, dass sie in Experimenten etc. gut geprüft werden können.
Neben Fragebögen mit Selbst und Fremdeinschätzungsdaten nutzte er auch Verhaltensbeobachtungen, Interviews, Experimente und vieles Mehr, um Daten zu gewinnen, die seine Theorie untermauern.
Auch Eysenck griff auf die Faktorenanalyse zurück.

Eysenck definiert Persönlichkeit als zeitlich Stabile Organisation von Verhalten, Physis, Intellekt und Temperament einer Person. Sie lässt sich laut seiner Theorie durch drei Superfaktoren beschreiben, nämlich Extraversion vs Introversion, Neurotizismus vs Emotionale Stabilität und Psychotizismus vs. Realismus.

Da Eysencks Theorie ziemlich umfangreich ist, wird sie diesen gesamte Post für sich beanspruchen. Und weil ich das Ganze ein Bisschen strukturieren will, damit ich nicht den Fade verliere, gibt es eine Gliederung:

1. Informationen und Forschungsergebnisse zu den einzelnen Superfaktoren

1.1 Extraversion
Dimensionen der Extraversion: Impulsivität, Aktivität, Aufgeregtheit
Biologische Grundlagen: Soll mit geringem Kortikalem Arousal zusammenhängen (vermittelt durch das Aufsteigende Aktivierende Retikuläre System)
Deshalb haben Extravertierte das bedürfnis nach mehr sensorischer Stimulation.
Drogenpostulat: Laut Eysenck erhöhen Stimulantien das Arousal, Sedative regulieren es runter. Da Extravertierte schon geringes Arousal haben, haben sie eine höhere Schwelle für Stimulantien, Introvertierte umgekehrt haben eine höhere Schwelle für Sedativa.
Extraversion und Lernleistung: Laut Pawlows Theorie der Erregung und Hemmung braucht man fürs Lernen und für Konditionierungsprozesse exzitatorische Potentiale, fürs Vergessen und für löschungsprozesse inhibitorische Potentiale.
Laut Eysenck sollen Extravertierte stärkere Inhibitorische und schwache exzitatorische Potentiale haben, bei Introvertierten soll es genau umgekehrt sein.
Nun ist es so, dass für den Konsolidierungsprozess (also die Ausbildung einer Gedächtnisspur beim Lernen) die aktuelle Wiedergabe der zu lernenden Informationen gehemmt wird, und zwar umgekehrt proportional zur stärke des Konsolidierungsprozesses. Da dieser bei Extravertierten weniger stark ist, haben sie also bei direkter Wiedergabe bessere Leistungen, bei längeren Behaltensaufgaben aber schlechtere Leistungen als Introvertierte.
Untersuchungen zur Arousal Theorie: EEG Untersuchungen lieferten nur heterogene Ergibnisse, Untersuchungen motorischer Leistungen zeigten, dass Extravertierte, möglicherweise wegen ihrer starken inhibitorischen Potentiale bei monotonen motorischen Aufgaben zu unfreiwilligen Pausen neigen. Die Reaktionen der Peripherie (gemessen an der Hautleitfähigkeit) auf Stimulantien und Sedativa bestätigten die Annahmen des Drogenpostulats.
Transmarginale Hemmung: Konzept, das voraussagt, dass ab einer Bestimmten stärke sensorischer Stimulation, eine Hemmung einsetzt. Die Grenze liegt bei Extravertierten höher als bei introvertierten.

1.2. Neurotizismus:
Dimensionen des Neurotizismus: Ängstlichkeit, Schüchternheit, Depressivität etc.
Biologische Grundlagen: Eysenck nahm eine niedrigere Erregungsschwelle des für die Emotionsverarbeitung wirchtigen limbischen Systems an. Allerdings konnten dafür keine empirischen Belege gefunden werden.
Leistung bei schweren vs leichten Aufgaben: Stabile gleichgute Leistungen bei schweren und leichten Aufgaben, Leute mit Neurotizismuswert haben schlechtere Leistungen bei den schweren Aufgaben. Eysenck zog zur Erklärung das Yerkes-Dodson-Law heran. Es besagt, dass es eine umgekehrt U-Förmige Beziehung zwischen Drive-Level und Leistung gibt, dabei sind schwere Aufgaben mit weniger hohem Drive Level (Stabilität) leichter zu lösen.
Test für Neurotizismus: Der Body-Sway-Test: Hier werden Personen auf eine sich langsam nach hinten neigende Platte gestellt. Personen mit höherem Neurotizismus Wert lehnen sich früher dagegen (weil sie früher Angst davor haben/glauben zu fallen).

1.3.Psychotozismus
Ist eine Dimension, die Eysenck erst später hinzugenommen hat.
Dimensionen des Psychotizismus: Unsozial, unpersönlich, kreativ, hartnäckig, kalt, aggressiv
Menschen mit hohem Psychotizismus Wert finde sich vor allem unter Kreativen, Künstlern, aber auch unter Straffälligen Menschen.
Biologische Grundlagen: Es gibt anscheinend eine Verbindung zwischen Psychotizismus und dem y - Chromosom, da Männer höhere P-Werte haben, und vor allem xyy-Menschen in der Regel sehr hohe P-Werte haben.

Eysencks Persönlichketstheorie ist für mich eine der besten, weil sie recht leicht nachvollziehbar ist. Zwar schienen sich nicht alle von ihm postulierten biologischen Grundlagen zu beweisen, aber vielleicht haben seine Superfaktoren ja andere biologische Grundlagen, die es noch heruaszufinden gilt.

Persönlichkeitstheorien VII

Die Faktorenanalytischen

Faktorenanalyse ist ein statistisches Verfahren, das dabei Hilft in einer Fülle von Daten Strukturen zu finden, die Daten zu reduziueren, redundanzen zu vermeiden, und Hauptimensionen zu finden.
Einige Wissenschaftler haben sich diese Methode zu Nutze gemacht, um Persönlichkeitstheorien aufzustellen. Hier ein paar Beispiele:

Guilford

Aus vielen spezifischen Handlungen extrahierte er Dimensionen auf "Hexis-Niveau" (prädispositionen m psychischen), aus denen er wiederum einige Primary Traits extrahierte. Das individuelle Muster dieser Primary Traits macht für ihn die Persönlichkeit aus.
Guilfords Primary Traits: Sociability, A: Selbstbehauptung, Nervosität, Objektivität, I:Selbstbewusstsein
Aus diesen Primary Traits extrahierte er wiederum zwei Übergeordnete Typusniveaus - Alpha (Angepasst) und Beta (Emotionale Stabilität).

Es gibt Forscher die annehmen, dass darüber wiederum die Drei Dimensionen von Eysenck liegen (Extraversion, Neurotizismus und PSychotizismus). Da man dann aber aus zwei Dimensionen wieder drei Extrahieren müsste... scheint mir das nicht so richtig sinnvoll zu sein, auch wenn ich finde, dass die Primary Traits schon viel mit Eysencks Dimensionen zu tun haben.
Ich finde allerdings sowieso, dass man die Prim. Traits nicht unbedingt nochmal zusammenfassen muss, weil die daraus entstehenden Faktoren meiner Meinung nach an Aussagekraft eher wieder verlieren.

Cattell

Cattell definiert Persönlichkeit als die Summe dessen, was das Verhalten einer Person in einer bestimmten Situation vorhersagt.
Eine Reaktion war für ihn die Funktion aus Situation und Person (siehe Interaktionismus)
Verhalten definiert Cattell als eine Funktion von Ability, Temperament, Ergic Drives, Sentiments, Role, Traits; Jewails verbunden mit einem spezifischen Situationskoeffizienten. Als Formel sieht das folgendermaßen aus:

Rj = sjaA*sjtT*sjeE*sjmM*sjrR

Cattell wählt den lexikalischen Ansatz, was bedeutet, dass er aus dem Lexikon alle Eigenschaftswörter rausschreibt, und diese auf immer noch viele, aber nicht mehr ganz so viele, reduziert.
Dann ließ er Personen von anderen einschätzen, und extrahierte aus den so gewonnen Beschirebungsdaten 12 Faktoren. Er wiederholte die EInschätzung, jetzt jedoch mit Selbstbeschreibungen in einem Fragebogen. Die zwölf Faktoren aus den Fremdeinschätzungsdaten bestätigten sich, es kamen aber noch vier neue hinzu.
Diese 16 Faktoren werden im 16 PF Fragebogen getestet.

Aus den 16 Primary Source Traits extrahierte Cattell, der übrigens glaubte, dass es niemanden gäbe, der in der Faktorenanalyse besser optisch rotieren könnte als er, fünf übergeordnete Second Striatum Source Traits: Extraversion, Cortertia, Charakterstärke, Unabhängigkeit der Meinungsbildung, und Ängstlichkeit.

Darüber fanden sich die Third Striatum Source Traits - Neural Strength, und ein von Cattell nicht benannter zweiter Faktor.